1 Einleitung
Das Internet, welches aus dem vom amerikanischen Militär entwickelten ARPANET
hervorgegangen ist, diente lange Zeit zum Informationsaustausch zwischen Universitäten und
Forschungseinrichtungen. Bis 1993 war es somit nur für wenige Menschen mit hoher Bildung ein
Begriff. Die Benutzung war für die Mehrzahl zu kompliziert. Um Zugang zu erhalten,
mußte man einen Computer besitzen und benutzen. Die Befehlseingabe erfolgte unbequem
über Kommandozeilen. Wen dieses nicht abschreckte, der mußte einen Provider finden, der die
Auffahrt auf den Datenhighway anbot. Zu der Zeit war das vor allem in ländlichen Gegenden
ein unüberwindliches Problem. Mit der Definition der Hypertext Markup Language (HTML)
wurden Browser, wie z.B. der xMosaic, Microsoft Explorer oder Netscape Communicator (um
nur einige zu nennen) implementiert. Um aus der Masse der Anbieter hervorzutreten, wurden
die Browser mit immer neueren Features ausgestattet, bis sie schließlich fast alle Dienste des
Internets wie FTP, HTML, eMail, News und sogar Internet Telefonie unter einer Oberfläche
anboten. Hierdurch erfuhr das Internet, bzw. das so neu entstandene World Wide Web
(WWW), einen nicht zu erahnenden Beliebtheitsschub. Der Firmenzweig der Internetprovider
wuchs stark an. Heute können überall in Deutschland zumindest die zwei Anbieter Telekom
und AOL zum Ortstarif erreicht werden. Ist der Computer mit einem Netzzugang und einem
WWW-Browser erst vorkonfiguriert, so beschränkt sich das ,Surfen im Internet" auf ein Klick
mit der Maus von Hyperlink zu Hyperlink. Informationen auf Webseiten können mit Bildern
und Sound optisch und akustisch aufgearbeitet werden. Die Wahl des Begriffs MultiMedia
zum Wort des Jahres 1995 tat sein Übriges, um das Internet jedem Menschen in Deutschland
bekannt zu machen. Plötzlich wollten alle das Netz der Netze kennenlernen. Eine eigene
eMail-Adresse mutierte zu einem Statussymbol wie ein teures Auto oder das Handy. Als dann
die ersten Puddingwerbespots im Fernsehen anliefen, die im Schlußbild eine Fußzeile wie ,
jetzt auch im Internet: www.dr-oetker.de" enthielten, war der Wandel des WWW vom Tool der
,Intelligentia" zum ,Surfbrett für Couchpotatos" perfekt (siehe Abbildung1).
Abbildung 1
Wo die Kundschaft ist, da folgt die Konsumindustrie. Zur Zeit besitzen 6 Millionen Menschen
in Deutschland einen Netzzugang (1998). Die Tendenz ist stark steigend. Nach einer Studie der
IDC Central Europe GmbH wird diese Zahl bis zum Jahr 2001 auf 18 Millionen Netzbenutzer
steigen. Zu Beginn waren Firmen fast ausschließlich auf eine Präsens im Internet aus, ein
Werbegag, der nur Kosten verursachte. Außer Prestige wurde keine weiteren Gewinne erzielt.
Andere Webserver finanzierten sich (auch heute noch) durch den Verkauf von Werbeflächen
auf ihren Seiten ähnlich der Bandenwerbung in Fußballstadien. Je häufiger der Server
frequentiert wird, desto teurer können Werbeflächen verkauft werden. Aber auf Dauer sollte das nicht
die einzige Verdienstmöglichkeit bleiben. Güter und Dienstleistungen sollen online verkauft
werden. Nach der selben weiter oben genannten Studie werden die im Jahr 2001 18 Millionen
Netzbenutzer ein Kapital von 2,4 Milliarden DM ausgeben. Es ist also notwendig, eine
Infrastruktur zu errichten, die das Bezahlen einfach und sicher macht. Die Akzeptanz dieser
Strukturen wird nicht einfach zu realisieren sein, da das Internet gemeinhin als unsicher angesehen
wird. Sind sie aber erfolgreich, wird sich das Internet erneut wandeln. Kostenlose Angebote
werden immer seltener zu finden sein. So ist es z.B. vorstellbar, daß Suchdienste wie Lycos
oder Yahoo eine Gebühr für eine Suchanfrage erheben werden.
Diese Ausarbeitung beschäftigt sich nicht mit allen Themen, die unter dem Begriff
e-Commerce angesiedelt werden können, sondern lediglich mit den Teilgebieten bestehende
Verfahren zur Onlinebestellung und Bezahlung. Es werden elektronische Zahlungsmittel und der
prinzipielle Aufbau von Online Shops vorgestellt, in denen dieses eGeld ausgegeben werden
kann. Im folgenden soll eine kurze Begriffsdefinition gegeben werden.