Das Chinesische Zimmer

Das Chinesische Zimmer (engl: Chinese Room Experiment) ist der Name eines Gedankenexperiments das vom Philosophen John Searle entwickelt wurde. Er versucht darin zu zeigen, dass menschliche Intelligenz grundsätzlich nicht durch ein Computerprogramm simuliert werden kann.

Dazu soll man sich vorstellen, ein Person säße mit einigen Texten auf chinesisch in einem geschlossenen Raum. Außerdem kann diese Person Chinesisch weder sprechen oder schreiben noch ist sie auch nur in der Lage die chinesischen Schriftzeichen als solche zu erkennen.
Dieser Person werden nun durch einen Schlitz in der Wand Papierschnipsel mit Geschichten auf chinesisch zugeschickt, dazu erhält sie Fragen zu der Geschichte, ebenfalls auf chinesisch. Außerdem erhält diese Person ein „Handbuch“ in seiner Muttersprache. Das Handbuch erlaubt es ihr anhand der eingegangen Symbole, also der Geschichte und der Fragen, eine Antwort auf chinesisch zu schreiben. Sie folgt hierbei aber ausschließlich den Anweisungen aus der Anleitung, versteht die Antworten die sie anschließend durch den Schlitz nach draußen schiebt also nicht.
Draußen vor dem Schlitz steht ein chinesischer Muttersprachler, der, nachdem er die Geschichte und die Fragen formuliert und Antworten darauf bekommen hat, zu dem Schluss kommt im Raum müsse sich ebenfalls jemand befinden der chinesisch spricht.

Searle argumentiert anhand dieses Gedankenexperiments, dass ein Programm, das den Turing-Test besteht dadurch nicht zwangsläufig auch intelligent ist, es erscheint nur intelligent.

Seit der Veröffentlichung des Chinesischen Zimmers gab es etliche Versuche Searles Argument zu entkräften, auf einige der Gegenargumente geht Searle auch in Minds Brains and Programs ein.

Quelle: John Searle: Minds, Brains and Programs


[1] MIT OpenCourseWare