Eine weit verbreitete Ursache für die Entstehung von Sicherheitslücken sind Programmierfehler in Betriebssystemen, Browsern oder anderen Softwareanwendungen, die auf dem System betrieben werden.
Heutzutage sind viele Programme sehr umfangreich und komplex. Dadurch bestehen sie aus sehr vielen Zeilen Code, wodurch es nahezu unmöglich wird, ein Programm zu erstellen, das vollkommen fehlerfrei ist. Schätzungen zu Folge wird beim Programmieren pro 1000 Zeilen Programmcode ein Fehler erzeugt. Dementsprechend kommen bei einem komplexen Programm einige Fehler zusammen. Solange diese Fehler beim Alpha- und Beta-Prozess nicht vollständig gefunden werden, geht ein fehlerhaftes Produkt auf den Markt. Während manche Fehler nie entdeckt werden, da erst bei längerer Laufzeit des Programms Schaden erzeugt werden würde oder da der Fehlergehalt gering ist, erzeugen andere Fehler jedoch schwerwiegende Sicherheitslücken.
Leider sind durch sehr systemnahe Programmiersprachen, den hohen Zeitdruck in der Softwareerzeugung in Verbindung mit dem ausgeprägten Kostendruck der Softwareerzeugerfirmen und dem wenig sensiblen Umgang mit dem Thema sicherer Software Sicherheitslücken eher die Regel als die Ausnahme.
(Mehr zu diesem Thema, siehe _Fehler im Programmcode_)
Ein weiteres Problem sind Softwareangebote von Hardwareherstellern zu den von ihnen hergestellten Produkten. Durch schlecht implementierte Programmierung, kostengünstige Entwicklung oder Outsourcen von Entwicklungsaufträgen für Anwendungssoftware (aufgrund von fehlender Spezialisierung der Hardwarefirmen auf die Entwicklung solcher Software), wobei die Produktqualität nicht mehr ohne weiteres selbst überprüft werden kann, werden eine hohe Anzahl an Programmfehlern und Systemlücken geschaffen.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Sicherheitslücken weitestgehend durch Programmfehler entstehen. Besonders im Hinblick auf die zunehmende Komplexität von Software, lässt sich ein Blick auf die Verbreitung von Sicherheitslücken werfen.
Die Verbreitung von Sicherheitslücken hat im Laufe der Jahre immer mehr zugenommen. Hierbei spielen einerseits die Entwicklung des Internets als auch die steigende Komplexität von Programmen eine bedeutende Rolle. Seit dem Jahre 1969, in dem die frühen Anfänge des Internets anzusiedeln sind, hat die Zahl der ans Internet angeschlossenen Nutzer rasant zugenommen (siehe Entstehung und Verbreitung des Internets). Durch die zunehmende Anzahl an Internetnutzern ist nicht nur die Zahl der durch Sicherheitslücken entstandenen Schäden, sondern auch die Verbreitung der Sicherheitslücken selbst gestiegen. Über das Internet ist eine schnelle und großflächige Verbreitung von Programmen möglich und somit leider auch die Verbreitung fehlerhafter Software, welche diverse Sicherheitslücken enthalten können. Kommen dann - durch die steigende Komplexität von Programmen - immer mehr Fehler pro Programm zusammen, steigert dies nochmals die Verbreitung von Sicherheitslücken.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Verbreitung von Sicherheitslücken im Zusammenhang mit Betriebssystemen. Hierzu lässt sich sagen, dass sich zum Beispiel bei favorisierten Betriebssystemen und Softwareanwendungen, die auf diesen Systemen laufen, eine recht große Verbreitung finden lässt. Im Hinblick auf die böswillige Einschleusung von Sicherheitslücken kann somit beispielsweise mehr Nutzern geschadet werden.
(Mehr zum Thema Betriebssysteme, siehe Plattformen)