Das Buch oder viel mehr Heft ist in sieben Abschnitte unterteilt. Die Einleitung gibt dem SL sowohl die nötigen historischen Hintergrundinformationen über die verfluchte Festung an die Hand als auch wichtige Hinweise auf den heutigen Zustand, Gerüchte über das Dungeon und einen generellen Überblick über die gesamte Festung. Der nächste Abschnitt bietet ein paar kleinere Quests, die sich mit Befallen beschäftigen und den SC einen guten Grund liefern, warum sie, wenn sie nicht aus reiner Habgier hineinwollen, das Dungeon überhaupt aufsuchen sollten. Diese Quests sind dabei für verschiedene Stufen angelegt.
Befallen besteht aus drei Ebenen, und diese werden, jede für sich, in den nächsten drei Kapiteln des Buches ausführlich und detailliert, zumeist Raum für Raum, beschrieben und ausgeführt. Dabei ist die Struktur bewusst so angelegt, wie es bei den meisten fertigen Abenteuern gehalten wird - eine kurze Beschreibung des Raumes, ein grauer Kasten, der für die SC gedacht ist und eine kurze offensichtliche Beschreibung des Raumes enthält, und letztendlich die ausführliche Beschreibung des Raumes mit all seinen Geheimnissen und Verstecken, die für den SL bestimmt ist. Alle Ebenenkapitel sind mit kleinen Handouts oder Karten ausgestattet, und zahlreiche passende Illustrationen erfrischen immer wieder das Auge des Lesers. Schön dabei ist, dass neben der Überschrift eines Raumes auch immer die Begegnungsstufe verzeichnet wurde, so kann der SL sofort sehen, wie heftig die Begegnung im entsprechenden Raum sein wird.
In den beiden Anhängen finden sich schlussendlich die passende OGL (Open Gaming License) wie auch ein Abschnitt, in dem die Bewohner des Dungeons fein säuberlich aufgelistet nachzuschlagen sind.
Befallen ist ein Dungeon, das vom Gedanken her nicht einfach nach und nach durchzuspielen ist. Klar wäre das durchaus im Bereich des Möglichen, aber die Designer des Dungeons haben sich das anders gedacht. Deswegen sind die Anforderungen für die drei verschiedenen Ebenen des Dungeons auch recht unterschiedlich. Das Abenteuer geht davon aus, dass 4-6 Spieler das Dungeon besuchen. Für die erste Etage sollten diese, um es überhaupt überstehen zu können, mindestens auf Stufe 4 bis 6 sein. Das zweite Untergeschoss des fiesen Dungeons fordert schon gleich 8 bis 12 Erfahrungsstufen von den SC, während die unterste Etage schließlich 12 bis 15 Erfahrungsstufen als Grundvorausetzung erfordert. Das Konzept ist dabei absichtlich so angelegt, dass eine SC-Gruppe auf einer Ebene nie so viele Stufen erreichen kann, um direkt auf die nächste Ebene zu gehen. Viel mehr sollen die SC zwischendurch immer wieder kleinere Nebenquests bestreiten. Das Prinzip ist dabei nicht schlecht, denn so artet die ganze Kampagne nicht zum billigen Dungeoncrawling aus.
Das Heft umfasst 64 Seiten, hat ein Softcover und ist inhaltlich komplett in schwarzweiß gehalten, was (ähnlich wie bei Freeport) schade ist, denn die Grundregelwerke verwöhnten den Käufer mit vollfarbigem Inhalt. Dafür ist der Preis für den dargebotenen Inhalt fair.
© Gordon "Talamar" Gurray