LaTeX-Kurs für EinsteigerInnen

Teil 1:

Quelltext / PDF Wir beginnen mit einem ersten Beispiel-Dokument in LaTeX. Hier wird erklärt, wie man ein Dokument untergliedert, wie man Kommentare in den Quelltext schreibt und wie man Schrift und Schriftgröße wechselt. Auch eine von Hand erstellte Literaturliste ist zu sehen.

Lies das Dokument (mit evince, xpdf oder acroread), schau den Quelltext in einem Editor an (z.B. emacs) und schreibe dann ein eigenes kleines Dokument dieser Art. Bei Fragen bitte E-Mail an Elke, am besten mit dem eigenen Quelltext, ich helfe gern weiter.

Teil 2:

Quelltext / PDF. Hier wird erklärt, wie man eigene Befehle defniniert und ein Inhaltsverzeichnis erzeugt. Verwende dieses neue Wissen, um dem Dokument aus Teil 1 ein Inhaltsverzeichnis zu geben, das am Anfang hinter maketitle erzeugt werden soll.

Gelingt es dir, einen Befehl \myBox{...} zu definieren, der den anstelle von ... übergebenen Text in einen rechteckigen Kasten schreibt und davor und dahinter einen \par\bigskip macht? Das ist nicht ganz einfach, aber ein solcher Kasten ist in der Datei zweites.tex schon verwendet worden und dort ist auch erklärt, wie Befehle mit Parametern definiert werden. In drittes.tex gibt es eine Lösung.

Einfacher: Definiere einen Befehl \meinSenf, dem als Parameter ein Text übergeben werden kann. Dieser Text soll in der Ausgabe zwischen zwei \par\bigskip in klein und fett gedruckt erscheinen. Füge dann mit diesem Befehl einige Kommentare in deinen Text ein, schau dir die Ausgabe an und ändere den Befehl \meinSenf geringfügig ab, so dass alle diese Kommentare in der Ausgabe wieder verschwinden. So kann man seine eigenen Kommentare w"ahrend der Arbeit an einem Dokument mit ausdrucken lassen, sie aber in der Endversion ausblenden.

Teil 3:

Nun wird die Literaturliste ausgelagert in eine Datenbank latexLit.bib, aus der nach Bedarf zitiert werden kann. In der Literaturliste des jeweiligen Dokuments stehen nur die Einträge, die mit \cite im Text erwähnt oder mit \nocite aufgelistet worden sind. Außerdem enthält die Datei drittes.tex die Auflösungen der Aufgaben, zu sehen im PDF. Mehrere Quellen auf einmal kann man mit dem \cite-Befehl auch so angeben: \cite{quelle1, quelle2, quelle3} – dann stehen sie gemeinsam in einer eckigen Klammer. Und Seitenzahlen einer Quellenangabe können als optionaler Parameter angegeben werden: \cite[Seite 5--7]{quelle1}.

Teil 4:

Hier geht es darum, wie ein LaTeX-Dokument auf mehrere Dateien verteilt werden kann. Außerdem werden Tabellen erklärt und zwei Umgebungen, eine davon zum bequemen Setzen von Programmcode.
viertes.tex: das Haupt-Dokument,
vierTabellen.tex: ein Kapitel daraus in einer extra Datei,
vierInhalt.tex: noch ein ausgelagerter Teil,
Makefile zum einfachen Kompilieren mit make,
PDF: zum Anschaun,
viertes.tgz: alles zusammen zum Herunterladen.

Teil 5:

Dieses Dokument ist dem Stichwortverzeichnis und dem Glossar gewidmet. Außerdem werden hier Hyperlinks verwendet.
fuenftes.tex: das Dokument,
Literaturdatenbank,
Makefile,
PDF: zum Anschaun,
fuenftes.tgz: alles zusammen zum Herunterladen.

Teil 6:

Hier gibt es ein Verzeichnis-Archiv geruest.tgz, in dem eine Reihe LaTeX-Dateien liegen, die zusammen ein Dokument ergeben.


Makefile: ein Makefile zum Kompilieren,
main.tex: das Hauptdokument,
main.pdf: das fertige Dokument,
kap1.tex: das erste Kapitel,
kap2.tex: das zweite Kapitel,
glossar.tex: Befehle zum Erzeugen des Glossars und des Stichwortverzeichnisses,
inhalt.tex: Befehle zum Erzeugen des Inhaltsverzeichnisses,
literatur.tex: Befehle zum Erzeugen des Literaturverzeichnisses,
titelblatt.tex: Befehle zum Erzeugen des Titelblatts.

Und so wird das Ganze verarbeitet:
Makefile auf Linux/Unix kann man sie unter anderem zum LaTeXen benutzen (make dvi) und um all die erzeugten Dateien wieder loszuwerden (make clean).
ewi.bib Literaturliste, hier stehen die Bücher drin. Die Datei kann auch Einträge enthalten, die nicht in dem Dokument vorkommen. Das ist praktisch, wenn immer dieselbe Literatur-Datei verwendet werden soll.
ewi.sty einige spezielle LaTeX-Befehle und -Makros können hier definiert werden
glossar.tex Befehle zum Erzeugen des Glossars und des Stichwortverzeichnisses
inhalt.tex Befehle zum Erzeugen des Inhaltsverzeichnisses
kap1.tex Erstes Kapitel des Dokuments: Hier kommt der Inhalt rein
kap2.tex Zweites Kapitel des Dokuments: Für noch mehr Inhalt
literatur.tex Befehle zum Erzeugen der Literaturliste, und um sie ins Inhaltsverzeichnis zu schreiben
main.tex Das Haupt-Dokument. Die Kapitel werden mit \include Befehlen eingebunden, ebenso die Hilfs-Dateien, die oben aufgeführt sind.

Um eine Datei main.dvi zu erzeugen, führen wir make dvi in dem Verzeichnis geruest, in dem die Makefile liegt, aus, oder nacheinander die folgenden Befehle:

latex main
das Dokument wird kompiliert und dabei werden Listen angelegt für Abbildungen (main.lof), Tabellen (main.lot), Stichworte (main.idx), Glossar (main.glo), Inhaltsverzeichnis, Literaturliste und Verweise (main.aux) und Index (main.ind). Für die Literaturliste werden nur diejenigen Einträge aus ewi.bib vermerkt, die im Dokument zitiert werden oder die mit \nocite erwähnt wurden.
bibtex main
Die Einträge für die Literaturliste in main.aux werden in LaTeX-Code umgewandelt und in die Datei main.bbl geschrieben. main.blg enthält die logs. Die Literaturliste steht erst nach dem nächsten LaTeXen im Haupt-Dokument.
echo "quote '+'" > index.ist
Die Konfigurationsdatei für den Index muss zumindest das quot-Symbol umdefinieren, um nicht mit dem ngerman-Stil in Konflikt zu geraten.
makeindex -g -s index.ist -t main.ilg -o main.ind main.idx
Die Einträge für das Stichwortverzeichnis in main.idx werden in LaTeX-Code umgewandelt und in die Datei main.ind geschrieben. Das Stichwortverzeichnis steht erst nach dem nächsten LaTeXen im Haupt-Dokument.
makeindex -g -s glossar.ist -t main.glg -o main.gls main.glo
Die Einträge für das Glossar in main.glo werden in LaTeX-Code umgewandelt und in die Datei main.gls geschrieben. Das Glossar steht erst nach dem nächsten LaTeXen im Haupt-Dokument. Die Datei glossar.ist beeinflusst das Aussehen des Glossars. Sie wird beim LaTeXen automatisch erzeugt und kann dann von Hand angepasst werden, z. B. indem das quote-Symbol von " auf + geändert wird, um den ngerman.sty nicht zu stören.
latex main
Um alle Verweise aktuell zu haben und damit auch das Inhaltsverzeichnis all die neuen Teile des Dokuments berücksichtigen kann, ist es gut, zum Schluss noch ein bis zweimal zu LaTeXen.

Mit dvips -o main.ps main.dvi kann die DVI-Datei in eine Postscript-Datei umgewandelt werden und mit ps2pdf13 main.ps lässt sich die Postscript-Datei in PDF umwandeln. Man kann auch direkt aus dem LaTeX-Quellcode eine PDF Datei erzeugen mit pdflatex main.

wird fortgesetzt ...